Ein wiederentdecktes Paradies mit manchmal herbem Charme, einigen Narben und trotzig zuversichtlichem Gemüt, Vietnam hat Charakter und die verschiedenen Einflüsse seiner Geschichte hinterlassen bleibenden Eindruck.
Eine Vietnamreise ist auch ein sammeln von UNESCO-Stätten der Weltkultur und Naturerbe. Die fotogene Halong-Bucht mit seinen ca 2000 steil aus dem Meer ragenden Karstfelsen ist nur eine davon, aber keine Vietnamreise ohne Halongbay. Und hier trennt sich gleich die Spreu der nun vielen Reiseanbieter, die nur eine Tagesfahrt in diese enigmatische Landschaft von Ha noi aus anbieten. Dann lieber eine der komfortabel eingerichteten Dschunken nutzen und 1 Nacht einplanen( 2 wenn man auch die großteils geschützte Insel Cat Ba anlaufen will). Alternativ dazu die sattgrüne Flusslandschaft der „trockenen Halong“ um Ninh Binh, am besten per Fahrrad und per Sampan-Ruderboot.
Für die meisten Ankömmlinge ist beides auch eine willkommene Abwechslung nach dem großem Einstiegstor Ha noi. Der Norden ist mit seinem gemäßigteren Klima der beliebteste Startpunkt,
und am Ende der Rundreise lassen sich noch einige Badetage im Süden bequem mit einem Gabelflug zurück von Ho Chi Minh Stadt ( wie Saigon seit Kriegsende 1975 offiziell heißt)anhängen. Während die meisten nach den 1–2 Tagen in Ha noi, das neben dem noch traditionell wirkenden Handelsleben in der Altstadt, auch einige beschauliche Momente bietet, weiter ins Zentralvietnam fliegen, können Sie den bergigen Norden mit seinen ethnischen Volksgruppen in den Dörfern besuchen. Entweder mit dem PKW und Fahrerguide in die nördliche Bergregion, oder dem Nachtzug hoch( 1600m) nach Sa pa, als Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen.
Hier sind die Landschaften noch wie gemalte Asienbilder mit den sattgrünen Reisterrassen und den bunten Trachten, und das selbst im Sommer gemäßigte Klima bietet sich für die natürlichste Form des Reisen an – zu Fuß.
Von Ha noi geht der Weg am besten per Flug weiter in das zentrale Vietnam.
Die alte Kaiserstadt Hue wurde nach dem amerikanischen Krieg teilweise wieder aufgebaut und in der großen Zitadelle zeigt sich nun wieder die harmonische Gestaltungskunst der Anlagen. Umgeben von einer 11km langen Mauer, kann man sich die Ausmaße vorstellen und warum die Tour auch per Fahrrad oder bereit gestellte Elektro-Autos angeboten wird.
Zurück auf der klassischen Touristenroute geht es weiter per PKW über den sogenannten „Wolkenpass“ bis zur alten Fischerstadt Hoi an. Eine schöne Fahrt mit großartigen Ausblicken – zumindest wenn man denn die Höhen erreicht hat und man direkt an der Wetterscheide angelangt ist. Bis dahin wird der Pass seinem Namen meist gerecht – aber dann blickt man bis zur Küste und zu den Gipfeln der Marmorberge. Ich habe den Weg von Hanoi aus zuletzt auch mit den Tageszügen ausprobiert und das hat auch seinen Reiz an der Küste entlang, doch die Inlandsflugverbindungen sind sehr gut und optimal für kürzere Reisen(klassische Nord-Süd-Tour ist in knapp 2 Wochen bequem machbar, plus Badeanschluss) .
In Hoi an kann man dann das noch gut erhaltene „alte“ Vietnam erleben. Es war früher eine blühende Hafenstadt und die „Japanische Brücke“ zeugt von der Verbindung zwischen dem chinesisch geprägten und dem japanischen Teil der Stadt. Im 19. Jhd. verlor der Hafen seine Bedeutung anstelle vom südlicheren Nah Thrang. Inzwischen wurde die pittoreske Altstadt renoviert, und lädt vom Verkehr geschützt zum bummeln ein. Hier findet sich von der Hafengeschichte geprägt, auch die abwechslungsreichste Küche und die nahen Strände eignen sich v.a. im Sommer für einen Badestopp in hochwertigen Hotels(nur diese bieten auch direkte Strandlage). Wer hier noch nicht strandeln will, kann in die kühleren Hochlagen um Da lat flüchten, hier wirkt Vietnam fast europäisch mit seinen Nadelwäldern und kleinen Seen.
Nach einem weiteren 1 Stundenflug ist dann Ho-Chi-Minh-City( wie Saigon eigentlich seit Kriegsende 1975 heißt), auch ein praktischer Rückflughafen. Allzulange bleiben die meisten Touristen in dieser Millionenstadt nicht, denn es ist auch die Heimat von ebenso vielen Motorrollern. Eine faszinierende Stadt allemal, vor allem Nachts. Saigon ist sozusagen die vergnügungssüchtige Schwester von Ha noi.
Die Chinesen brachten die großen Märkte(der Cholon-Hallenmarkt wurde 2016-17 komplett renoviert), und die Franzosen wollten danach wohl ein neues Paris erschaffen, was die großzügigen Boulevards erklärt.Ausgangspunkt auch für Touren in das Mekong Delta und seinen schwimmenden Märkten wie Cai Rang. Wobei auch hier der Rat wie bei Ha long gilt; anstatt Tagestour oder Hotel in Can Tho, lieber ein Hausboot oder eine komfortable Lodge buchen.
Am frühen Morgen in die kleineren Kanäle zu starten, wenn das quirlige Handelsleben startet,
ist es immer wert.
Ob davor noch einen Ausflug zu den Tunneln von Cu Chi einplanen( Reste der geheimen Gänge der Untergrundkämpfer des Vietcong), per PKW gleich weiter zu den Stränden um Mui Ne fahren lassen, oder den vorgelagerten Inseln fliegen, Saigon bietet am Ende Ihrer Vietnamreise noch aufregende Flugkombis nach ganz Asien:
Kambodscha – Tempelanlagen von Angkor
Von Saigon/HCMC aus ist es nur ca. eine Flugstunde nach Siem Reap, das ein idealer Ausgangspunkt ist für Tagesfahrten der nahe gelegenen Tempelanlagen von Angkor und dem Tonle Sap See. Auch über den Landweg oder dem Mekong ist das Nachbarland eine wunderbare Erweiterung einer Vietnam oder Laos-Reise.
Angkor Wat – die Ausmaße der Tempelanlagen wirken zunächst rätselhaft, geschweige von den mystischen Bildern die diese einst riesige, aber längst vom Dschungel eingenommene Stadt in die Welt schickt, ein kurzer Blick in die Geschichte klärt einiges von der einstigen Genialität der Khmer. Die Region bietet eine gewaltige Menge an Regen – allerdings vorwiegend in den Zeiten des Monsuns. Die Khmer wussten diese Mengen meisterlich zu kanalisieren und speichern
und so wurde das relativ kleine Land im 11. und 12.Jhd. zu einem der weltweit größten Reis-Erzeuger. Touren durch diese vergangene Welt erzählen spannende Geschichten davon und sind eine der beeindruckendsten Reisen dieser Erde.
Indochina Reisetipps
Hoi an zum Vollmondfest: da hier eh gerne 2-3 Tage länger verweilt wird um Ausflüge in die Region einzubauen, ist zu dieser Zeit die wunderschöne Altstadt wie früher nur von zahlreichen Papierlampen erleuchtet.
Kambodscha sollte man anfang November dagegen das Waterfestival meiden(da überlaufen und mehr für Einheimische)
Tonle Sap Wasserdörfer – hier beginnt mit dem Waterfestival langsam die beste Reisezeit, da dann die „schwimmenden Dörfer“(Pfahlbauten= erst langsam wieder unter Wasser stehem( wie insgesamt für Kambodscha, beste Reisezeit ab Februar bis April)